Konservierende Zahnheilkunde
Grundgedanke dieses Bereiches der Zahnmedizin ist, den Zahnerhalt bei Erkrankungen und Problemen zu sichern. Während die Prophylaxe dazu dient, Karies und Entzündungen zu vermeiden, geht es hier darum, die beste Möglichkeit zu finden, sie schnell und effektiv zu beseitigen. Im Idealfall erlebt der Patient nicht nur eine deutliche Verbesserung seiner Lebensqualität, sondern auch die Wiederherstellung der Ästhetik und Funktion betroffener Zähne.
Füllungen
Die Ausgangssituation
Ist ein Zahn von Karies befallen, empfehlen wir stets die schnelle Behandlung des Problems. Andernfalls würde es dazu kommen, dass früher oder später der Zahnnerv in Mitleidenschaft gezogen und starke Schmerzen verursachen würde.
Die Behandlung
Zunächst entfernen wir jene Bereiche des Zahns, die befallen sind, indem wir sie ausbohren. Im Anschluss füllen wir den Hohlraum mit Ersatzmaterial wieder auf und rekonstruieren die ursprüngliche Form. Hierfür kommen verschiedene Materialien infrage, die individuell nach der Situation und dem Wunsch des Patienten ausgewählt werden.
Moderne Füllungskomposite, umgangssprachlich auch „Kunststofffüllungen“ genannt, sind eine besonders sichere und stabile Methode mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie machen nicht nur eine hochwertige und langlebige Rekonstruktion möglich, sondern bieten auch farblich die passende Ästhetik.
Inlays und Overlays sind individuell in einem zahntechnischen Labor hergestellte Füllungen aus Keramik oder Gold, die nach einer Abformung der Kavität (des Hohlraums) ausgeformt und schließlich hineingeklebt werden. Sie bieten nicht nur eine hohe Genauigkeit durch ihre Fertigung, sondern sind auch extrem stabil und langlebig. Das macht sie zur hochwertigsten Füllungslösung.
Amalgam hat den Vorteil, dass es von den gesetzlichen Krankenkassen getragen wird und somit keine Kosten für die Behandlung entstehen. Dennoch ist seine Verwendung heute eher unüblich geworden, da es sich um eine Metallfüllung handelt, die weder besonders ästhetisch noch gesundheitlich vollkommen unbedenklich ist.
Parodontitis
Die Ausgangssituation
Als Parodontitis wird eine Entzündung des Zahnhalteapparates bezeichnet. Voraussetzung dafür sind zunächst bakterielle Beläge (Plague) auf den Zähnen, die durch bloße Zahnpflege nicht mehr entfernt werden können.
Durch diese bedingt kann sich eine Gingivitis, eine Entzündung des Zahnfleisches, entwickeln, die sich schließlich bis in die Zahnfleischtaschen ausdehnt. Dadurch werden diese tiefer und der Knochen reagiert, indem er sich langsam zurückbildet. Infolge dessen verlieren die Zähne an Halt und werden locker – im schlimmsten Fall kann es sogar zu ihrem Verlust kommen.
Durch das Risiko des Zahnverlusts sowie weiterer Entzündungsreaktionen des gesamten Organismus, insbesondere des Herz- Kreislaufsystems, ist die schnelle Behandlung einer Parodontitis besonders wichtig.
Die Behandlung
Der erste Schritt besteht immer in der Entfernung von Belägen und Zahnstein im Zuge einer professionellen Zahnreinigung sowie der Aufklärung des Patienten über die richtige Mundhygiene. Nur so können wir die optimale Grundlage für einen lang anhaltenden Behandlungserfolg schaffen.
In einem weiteren Termin sehen wir uns genau an, wie die Entzündung sich entwickelt hat.
Häufig kann die gründliche Reinigung schon zu ihrem Verschwinden führen. Ist das nicht der Fall, messen wir die Zahnfleischtaschen aus, erstellen ein Röntgenbild und bestimmen den genauen Schweregrad der Parodontitis. Auf Basis dieser Daten erstellen wir einen individuellen Behandlungsplan, den wir nach seiner Bewilligung durch die Krankenkasse des Patienten in die Tat umsetzen.
Im Zuge der Hauptbehandlung kümmern wir uns zunächst darum, schädliche Beläge und Konkremente (Zahnstein unterhalb des Zahnfleisches), sowie entzündetes Gewebe aus den Zahnfleischtaschen zu entfernen. Dafür verwenden wir sowohl Ultraschall- als auch Handinstrumente. Zusätzliche, desinfizierende Lösungen, mit denen wir wiederholt spülen, wirken dem Bakterienbefall entgegen.
In besonders schweren Fällen entnehmen wir eine Biopsie und klären die genaue Art und Beschaffenheit der Bakterien ab, um zusätzlich medikamentös gegen die Entzündung vorzugehen. Zeigt die Behandlung keine Wirkung, werden Knochen und Zahnfleischtaschen selten auch operativ gereinigt.
Die Nachsorge
Ist die Behandlung erfolgreich abgeschlossen, sollte der Patient in jedem Fall auf die richtige Prophylaxe achten. Mit regelmäßigen Zahnreinigungen und Kontrollterminen können wir Warnzeichen früh erkennen und der Entstehung einer neuen Entzündung entgegenwirken. Zusätzlich prüfen wir die Tiefen der Zahnfleischtaschen genau nach und weisen auf Defizite in der Zahnpflege hin.
Schienentherapie
Knirscherschienen und Aufbissschienen
Diese werden bei Bruxismus eingesetzt, der sich im starken Aufeinanderpressen der Zähne oder Knirschen äußert – eine Problematik, die meist nachts auftritt. Daraus entwickelt sich eine Überbelastung der Zähne und Kaumuskeln, später kommen Schmerzen im Gelenk hinzu.
Um dem entgegenzuwirken wird eine Schiene ausgeformt, die der Patient über Nacht trägt. Sie schützt die Zahnsubstanz und entlastet Muskeln und Gelenk.
Schlafmedizinische Schienen
In vielen Fällen kann eine Schiene als Therapiemaßnahme gegen starkes Schnarchen oder sogar Schlafapnoe eingesetzt werden. Hier ähnelt sie einer kieferorthopädischen Apparatur mit zwei Führungsstegen. Während der Patient schläft, wird der Unterkiefer vorn gehalten und die Zungenlage verändert, was zu weniger Schnarchen und besserer Atmung führen kann. Um eine solche Schiene anzufertigen, ist eine individuelle Untersuchung nötig.
Schienen für den Sport
Wurzelkanalbehandlung
Die Ausgangssituation
Die Behandlung
In mitten des Zahns befindet sich der stark verzweigte Wurzelkanal. Die Herausforderung besteht nun darin, jede einzelne dieser Verzweigungen zu finden und von entzündetem Gewebe zu befreien. Erfolgt der Vorgang von Hand, suchen wir mithilfe eines Mikroskops und der Verwendung einer Lupenbrille die einzelnen Verästelungen auf und reinigen sie mit verschiedenen, biegsamen Feilen aus stabilem Nickel-Titan.
Da auf diese Weise nicht alle Kanäle erreicht werden können, spülen wir während der Behandlung zusätzlich mit verschiedenen, desinfizierenden Lösungen.
Diese enthalten Natriumhypochlorit, das in der Lage ist, organisches Material aufzulösen und auch in die engsten Schächte einzudringen.
Ist der Eingriff gut verlaufen, füllen wir den Zahn mit Guttapercha auf, das erwärmt in den Hohlraum hineingefüllt wird. Durch die Hitze erweicht das Material, sodass es bis in die Enden des Wurzelkanals eindringen und sie dicht verschließen kann. Nach seinem Abkühlen ist der Zahn sicher versiegelt.
Obwohl die Behandlung dem Zahnerhalt dient, ist er im Anschluss dennoch geschädigt, denn Nerv und Gewebe wurden entfernt und es findet keine Durchblutung mehr statt – von dem substanziellen Schaden ganz zu schweigen. Daher ist eine weitere Versorgung mit einer Krone, die zusätzlich von einem Stift gehalten wird, besonders wichtig.